Seit Jahren pflege ich eine Art Hass-Liebe mit meinem Keller. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen bekomme ich einen Aufräum-Anfall, der in der Regel durch bestimmte Fundstücke jäh unterbrochen wird. Gestern war es mal wieder so weit. Voll motiviert bin ich runter in die „Vorhölle“, schnappte mir die erste Kiste und 5 Minuten später stieß ich auf eins meiner älteren „Selfmade-Kochbücher“. Das Aufräum-Adrenalin ging auf 0 runter, die Lust zum blättern stieg extrem an. Gefunden habe ich schließlich das Rezept von Hermann, den in Vergessenheit geratenen Tausendsassa der 80iger. Hermann ist ein Sauerteigansatz mit Hefe. Ist der Teig nach 12 Tagen fertig gereift, wird er verbacken und portionsweise weitergegeben; Hermann ist quasi ein essbarer Kettenbrief. Wie mit den meisten Hypes, avancierte Hermann vom It-Piece zum Sorgenkind: irgendwann wollte ihn keiner mehr; Hermann war out. Mal sehen, ob man Hermann wiederbeleben kann. In den nächsten 12 Tagen nehme ich euch mit auf mein Retro-Experiment mit Hermann. Hier kommt der erste Teil: der Starter.
100 g | Mehl, Type 405 |
5 g | Trockenhefe |
1 EL | Zucker |
Holz- oder Kunststofflöffel | |
Große Schüssel - KEIN!!! Edelstahl/Metall |
Hefe, Mehl und Zucker in der Schüssel vermischen. 150 ml warmes Wasser zufügen und zu einem glatten Teig verarbeiten.
Die Schüssel mit einem Tuch und einem Teller gut abdecken, aber nicht luftdicht verschließen.
Den Teigansatz zwei Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen und morgens und abends kurz umrühren.
Fortsetzung folgt…