Jede Nation hat ihr traditionelles Oster-Gebäck. Ich hatte vor geraumer Zeit das Glück, Tsoureki, das griechisches Pendant zu unserem Hefezopf, genießen zu dürfen. Intensive Gewürze - Kakoules, Machlepi und Masticha - und Orange sorgen für ein unverwechselbares Aroma. Also habe ich den Tsoureki auf meine „to-bake“-Liste gesetzt und mich fröhlich an die Rezept-Recherche gemacht. Leider gestaltete sich die Beschaffung der Gewürze als problematisch. Kakoules (Kardamom) ist bei mir jederzeit griffbereit, aber an Machlepi und Masticha bin ich gescheitert. Also musste Plan B her. Kardamom und Orange habe ich beibehalten und mit Zitrone „aufgestockt“. Außerdem habe ich mit einer Teig-Rezeptur mit Vorteig und wirklich langen Geh-Zeiten herumexperimentiert. Der Teig war ein Traum, toll aufgegangen und super fluffig, dadurch aber leider auch „unflechtbar“. Also wurde Plan B noch einmal erweitert: der Teig kam in meine glatte Kranzform. Und zu guter Letzt, habe ich ihn noch mit einer Mandelpaste bestrichen, die eigentlich auf eine Colomba Pasquale, der italienischen Oster-Taube, gehört. Herausgekommen ist ein fluffiger Osterkranz mit internationalem Flair, ohne Flechtarbeit aber dafür mit feiner Knusperschicht und köstlicher Zitrusnote. Meine Test-Esser waren erst skeptisch, was sie von einem Osterkranz jenseits ihrer Komfort-Zone halten sollen, aber zwischen Scheibe 1 und 4 war das „Eis“ gebrochen. Tsoureki steht natürlich auch weiterhin auf meiner „to-bake“-Liste, aber aktuell gibt es diesen köstlichen internationalen "Misch-Kranz".
Jede Menge weitere genussreiche Oster-Inspirationen findet ihr in den kommenden Tagen auch bei meinen lieben Blogger-Kolleginnen:
Feinen Maracuja-Likör hat Steffi von prinzessinnenschmarrn.de gezaubert
Denice erfreut uns mit feinen Osterchüechli - typisch denicekreativ.ch
Pia zaubert eine feine Solero Wickeltorte für uns
Oster-Cookies im Vogelnest-Style gibt es bei Steffi
Nadine und Nadine von sweetnsblog.de setzen auf Carrot Cake mit Frosting
Bei Diana von meinbackglueck.de gibt es köstlichen Karottenkuchen
Lasst euch inspirieren!
23 g | frische Hefe |
120 ml | Pflanzen- oder Kuhmilch |
350 g | Mehl (Typ 405) |
3 | Bio-Eier, Gr. M |
110 g | Butter, weich |
125 g | Zucker |
1/2 TL | Kardamom, gem. |
1 | Bio-Orange, Abrieb |
1 | Bio-Zitrone, Abrieb |
65 g | Orangeat |
65 g | Zitronat |
30 g | Mandeln, gemahlen |
1/2 EL | Speisestärke |
1 TL | Vanilleextrakt |
30 g | Mandeln |
Salz | |
Fett für die Form | |
Mehl zum Arbeiten | |
Kranzform (26cm Durchmesser) | |
Frischhaltefolie | |
Backpapier |
Für den Vorteig 10g Hefe in der lauwarmen Milch auflösen.
100g Mehl in eine Schüssel sieben, Hefemischung zugeben und mit einem Holzlöffel oder Silikonspatel gut verrühren. Mit Frischhaltefolie abdecken und bei Zimmertemperatur mindestens 12 Stunden, am besten über Nacht, gehen lassen.
Für den Hauptteig 13g Hefe mit 5g Zucker in einer kleinen Schale flüssig rühren.
2 Eier und 1 Eigelb - Eiweiß wird später benötigt - und 70g Zucker in einer großen Schüssel schaumig schlagen. Hefe-Mischung, Vorteig, Vanille-Extrakt, Kardamom und die weiche Butter zufügen und mit dem Holzlöffel gut vermengen.
Das Mehl sieben und mit dem Salz in den Teig einarbeiten, dann auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und ca. 10 Minuten von Hand gut durchkneten.
Dann Zitronat, Orangeat und den Zitrusabrieb kurz unterkneten.
Den Teig in eine große, leicht eingeölte, Schüssel geben, wieder mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort weitere 2 Stunden gehen lassen.
Die Kranzform einfetten und den Teig vorsichtig einfüllen. Wieder mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort noch einmal 1 Stunde gehen lassen.
Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
Aus Eiweiß, dem restlichen Zucker, gemahlenen Mandeln und Speisestärke eine Paste anrühren und den Teig gleichmäßig mit der Mandel-Paste bestreichen, dann mit den Mandeln belegen.
Auf mittlerer Schiene für 15 Minuten backen. Dann mit Backpapier abdecken, Temperatur auf 160°C reduzieren und weitere 15 Minuten backen.
Den Kranz aus dem Ofen nehmen, auf einem Kuchengitter etwas abkühlen lassen, vorsichtig aus der Form heben und vollständig auskühlen lassen.
Gut zu wissen:
Damit das Backpapier nicht „wegweht“, befestige ich das Papier mit etwas Alufolie an der Form, so kommt kein Alu an das Gebäck. Aber Obacht und zügig werkeln - ist ziemlich heiß.
Die üblichen Frühstücks-Verdächtigen wie Butter, Frischkäse oder einfach so. Perfekt wird der Osterkranz durch Blutorangen- oder sizilianische Zitronenmarmelade. Rezepte hierfür findet ihr unter „Was darf’ denn sein?“