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Französische Zwiebelsuppe

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Kürzlich bin ich beim „Musik googeln“ auf einen Song meiner früheren Lieblingsband „Les Négresses Vertes“ gestoßen. Die Musik hat mich gedanklich in die schön-schrägen 80er Jahre katapultiert. Und als echter Foodie, sind mir natürlich auch sofort einige meiner - mehr oder weniger - kulinarischen Frühwerke eingefallen: französische Zwiebelsuppe. Der Evergreen der französischen Küche hat mich seit Mitte der 80er eine längere Zeit intensiv begleitet. Das Rezept hatte ich aus einem der bereits beiläufig erwähnten leberwurstfarbenen Kochbücher meiner Mutter. Zwiebelsuppe war damals ‚tres chique‘ und passte farblich perfekt ins Kochbuch. Wir hatten mit der Zwiebelsuppe immer viel Freude. In meiner damaligen Version war sie sehr günstig: Zwiebeln, Instantbrühe, Toast, billiger Reibekäse und „zufällig“ gefundener Weißwein aus dem elterlichen Bestand - herrlich. Da retro nach wie vor top aktuell ist, gibt es heute eine „Neuauflage“ dieses Klassikers. Glücklicherweise habe ich mich seitdem kulinarisch weiterentwickelt: rote und weiße Bio-Zwiebeln, ein selbstgekochter Gemüsefonds, Zitronenthymian, guter Wein aus eigenem Bestand, Baguette und ein feiner Gruyère sind heute „am Start“. Das hat aber leider keinerlei Auswirkung auf die Farbgebung der Suppe. Und auch heutzutage ist beim Genuss Vorsicht geboten: das auf der Suppe thronende gratinierte Käse-Schnittchen ist nach wie vor brandgefährlich für die Schnute. Deshalb immer etwas zum „ablöschen“ griffbereit haben.

DAS BRAUCHT MAN (für 3-4 Personen):
600 grote und weiße Zwiebeln, bio
2 ELBratöl
700 mlGemüsebrühe, heiß
250 mlWeißwein, trocken
1 ELZucker
1 ELMehl
3-4 StängelZitronenthymian
6-8 ScheibenBaguette
100 gGruyère
Salz
Pfeffer
3-4 Ofenfeste Suppenschüsseln
SO WIRD'S GEMACHT:

Zwiebeln schälen und in dünne Scheiben hobeln. Große Zwiebeln ggfs. vorher halbieren.

Das Bratöl in einem passenden Topf erhitzen, Zwiebeln zugeben, mit Zucker bestreuen und für ca. 10 Minuten „farblos“ bei kleiner Hitze dünsten.

Mehl darüberstäuben und für weitere 5 Minuten und etwas mehr Hitze goldgelb brutzeln.

Mit Wein ablöschen, 2 Stängel Zitronenthymian zugeben, dann die Brühe angießen, aufkochen und zugedeckt für ca. 20 Minuten sanft köcheln lassen.

Den Backofen auf 210°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Baguette-Scheiben in einer Pfanne ohne Fett von beiden Seiten leicht anrösten. Den Gruyère grob reiben und auf das Brot geben.

Mit einer Schaumkelle etwa die Hälfte der Zwiebeln aus dem Topf nehmen und beiseite stellen. Zitronenthymian „rausfischen“ und die restlichen Zwiebeln in der Brühe grob pürieren. Die anderen Zwiebeln wieder zugeben und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Zwiebelsuppe in ofenfeste Schalen füllen, je 1-2 „Käse-Brote“ auf die Suppe legen und im Ofen, auf mittlerer Schiene, ca. 5-6 Minuten gratinieren, bis der Käse geschmolzen ist.

Mit etwas Thymian bestreuen und mit VORSICHT genießen - die Suppe ist wirklich sehr heiß.

Gut zu wissen:

Am besten nimmt man den Wein, den man auch gern zum Essen trinken würde.„Kommt ja nur in die Suppe“ ist definitiv kein Argument und Fusel ein echtes „no-go“. Wenn nur eine Scheibe in die Suppenschüssel passt, kann man eine weitere auch separat dazu reichen.

GEHT AUCH MIT:

Wenn Kinder mitessen, kann der Wein durch 200ml Gemüsebrühe plus dem Saft einer Zitrone ersetzt werden. Außerdem sollte nur das „Käse-Brot“ für die Kids im Ofen gratiniert werden und dann separat zur Suppe gereicht werden - verhindert verbrannte Schnuten.

DAZU PASST:

Ein Glas von dem „Koch-Wein“ und „Lösch-Wasser“.